Ursachen und Hintergründe für das hohe Wachstum von Pflegediensten in Deutschland
Eine Analyse von pflegemarkt.com in Zusammenarbeit mit der Landhausküche
Die Versorgung der wachsenden Patientenzahl ist für Pflegedienste nicht immer ganz einfach. Umso erfreulicher, dass im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast zwei Drittel der ambulanten Pflegedienste nicht nur neue Kunden, sondern auch neue Mitarbeiter gewinnen konnten. Anhand des aufgeführten Kundenwachstums lässt sich zumindest erahnen, wie viele Mitarbeiter im gleichen Zeitraum neu eingestellt wurden.
Um die Ursachen und Hintergründe des hohen Wachstums der einzelnen Pflegedienste zu ergründen, hat die Landhausküche in Zusammenarbeit mit den Marktdaten-Spezialisten von pflegemarkt.com das Wachstum des ambulanten Sektors im ersten Quartal des laufenden Jahres analysiert. An dieser Stelle wurden die Pflegedienste, die im Vergleich zum Vorjahr den nominal größten Zuwachs generiert haben, genauer betrachtet. Die Analyse bezieht sich auf Pflegedienste mit mehr als 150 Patienten. Die folgenden 10 Unternehmen stechen besonders hervor und verzeichnen einen Anstieg von mehr als 100 Patienten im Vergleich zum Vorjahr.
Die Untersuchung zeigt, dass ab einer gewissen Größe der ambulanten Dienste ein umfassendes Zusatzangebot bereitgestellt wird. Basierend auf der Grundgesamtheit bietet nur jeder vierte Pflegedienst am gleichen Standort ergänzende Leistungen wie eine Tagespflege, Betreutes Wohnen oder beides in Kombination. Dieser Anteil steigt mit der Größe der Pflegedienste. In der Größenordnung ab 150 Patienten bietet fast jeder zweite Pflegedienst (46 Prozent) Zusatzangebote an. Die Hälfte der aufgeführten Unternehmen betreiben am gleichen Standort eine Tagespflege oder Betreutes Wohnen.
Jeder der 10 schnell wachsenden Pflegedienste verfügt über eine klar strukturierte und optisch ansprechende Internetseite. Hier kann man sich sowohl über die angebotenen Dienste informieren, als auch mit dem Pflegedienst in Kontakt treten. Besonders gute Seiten, wie die Seite der Evangelischen Perthes-Stiftung, achten dabei auch auf eine barrierefreie Gestaltung mit verschiedenen Schriftgrößen, sowie kontrastreichen Darstellungen. Dies ist nicht selbstverständlich, so besitzen immerhin 15 Prozent aller Pflegedienste keinen Internetauftritt. Auch hier ist ein Zusammenhang zur Unternehmensgröße festzustellen – der Anteil der Pflegedienste mit mehr als 150 Patienten und ohne Webseite beträgt weniger als 2 Prozent.
Ein Facebook-Auftritt scheint für einen Pflegedienst jedoch nicht weiter von Belang zu sein. Von den 10 betrachteten Pflegediensten haben nur 3 eine eigene Seite auf der sozialen Plattform, ohne davon jedoch merklich im Wachstum zu profitieren.
Auffällig ist das große Essen auf Rädern-Angebot der Pflegedienste. Insgesamt 7 der genannten Pflegedienste verfügen entweder über einen eigenen Lieferdienst oder vermitteln einen solchen. Da der Auf- und Ausbau eines eigenen Menüdienstes und die daraus resultierenden logistischen Herausforderungen aufwändig sind, ist die Kooperation mit professionellen Mahlzeitendiensten ein probates Mittel sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren.
Der Analyse liegen die Standortinformationen von 14.379 ambulanten Pflegediensten bundesweit zugrunde. Für die Auswertung der Unternehmensgröße wurde jeweils auf den aktuellen Transparenzbericht des MDK zugegriffen und mit der Vorjahresauswertung verglichen. Bei 2.401 ambulanten Pflegediensten wurde eine Patientenzahl von mindestens 150 ermittelt.
Quelle: pm-pflegemarkt.com GmbH und Landhausküche von apetito